27.01.2022
WICKEDE (RUHR). Wer hilft mit, dass Flüchtlinge sich in der Gemeinde Wickede (Ruhr) willkommen fühlen und rasch integriert werden? – Denn der ehrenamtliche „Mentorenkreis“ vor Ort sucht Wickeder, die mitwirken, um Geflüchteten das Ankommen und die Eingliederung in der Ruhrgemeinde leichter zu machen.
Bis vor kurzem rechnete die Gemeindeverwaltung mit der Zuweisung von rund 20 anerkannten Flüchtlingen, die dauerhaft in der Ruhrgemeinde wohnen sollen. Zuletzt kam kürzlich eine junge Familie aus Syrien mit zwei Kindern im Alter von fünf und sieben Jahren an. Sie wohnt zunächst in Räumen der früheren Westerheide-Schule in Echthausen.
Durch die Aufnahme afghanischer Ortskräfte, die früher für die Bundeswehr oder andere deutsche Einrichtungen in ihrem Heimatland tätig waren und derzeit in größerer Zahl ausgeflogen werden können, werden nun weitere Personen hinzukommen.
So werden die Städte und
Gemeinden im Kreis Soest jetzt bei der Verteilung durch das Land Nordrhein-Westfalen als neue Wohnorte
herangezogen.
"Wir stellen uns daher auf die Ankunft von Familien aus Afghanistan ein", so der für Flüchtlingsangelegenheiten zuständige Fachbereichsleiter Ingo Regenhardt aus dem Rathaus. Auch diese würden übergangsweise in Echthausen wohnen, ehe sie eine dauerhafte Wohnung beziehen könnten. Darum kümmere sich die Kommune derzeit.
"Ich freue
mich, dass wir dafür aufgeschlossene Ansprechpartner im Ort finden", so
Regenhardt.
"Wer sich in die Lage dieser Menschen versetzt, die unter schwierigsten Umständen vor Gewalt, Krieg und teilweise Todesandrohungen geflüchtet sind, empfindet nach, dass es eine schwere Situation ist“, wissen auch die ehrenamtlichen Mentoren des Ortes aus ihrer bisherigen Arbeit, die aufgrund von Corona zeitweise unterbrochen war. Da sei auf der einen Seite die Dankbarkeit, hier endlich sicher zu sein. Und auf der anderen Seite bedrückten die traumatischen Erfahrungen, der Verlust der Heimat und das hier alles anders als im Ursprungsland sei: Lebensweise, Sprache, Wetter und vieles mehr.
"Daher ist jede kleine Hilfe sehr wertvoll", erläuterten Herta Yazigi von der evangelischen Diakonie und Martina Michalzik von der katholischen Caritaskonferenz.
"Einfach den Geschichten zuhören, tut den Menschen gut", weiß Aleta Amirkhanyan beispielsweise zu berichten. Wichtig seien Hilfestellung beim Lesen und Ausfüllen von Formularen, Informationen über das Leben in Wickede und Deutschland, das Zeigen von Spielplätzen oder ein gemeinsamer Aufenthalt in einem Café, die beim Ankommen helfen würden.
Die
ehrenamtliche Unterstützung soll sich auf einfache Aktivitäten
beschränken. Falls nötig, stehe auch ein Dolmetscher zur Verfügung. Sprachkenntnisse sind also keine
Voraussetzung zum Mitmachen, lediglich auf Interesse und Offenheit kommt
es an.
Wenn
Corona es wieder zulässt, könnte auch ein Treffen in etwas größerem
Kreis, etwa im Bürgerhaus möglich sein, um etwas über den neuen
Heimatort nahe zu bringen.
Interessenten sind eingeladen, sich zunächst im Rathaus zu
melden und können sich bei Birte Deigmann im Fachbereich Soziales unter der Telefonnummer 02377/915130 informieren oder per E-Mail unter der Adresse b.deigmann@wickede.de melden.
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