07.07.2015
WICKEDE (RUHR). „Demografischer Wandel“ und „Inklusion“ sind aktuelle Schlagworte. Doch, was bedeutet eine zunehmend älter werdende Bevölkerung mit entsprechenden Einschränkungen und die Forderung nach einer möglichst selbstständigen Teilhabe von Behinderten am gesellschaftlichen Leben konkret? Welche Folgen resultieren daraus? – Ein Beispiel: der barrierefreie Umbau von Bushaltestellen seit dem 29. Juni 2015 vor Ort. Derzeit werden in Wickede (Ruhr) drei Dutzend Haltestellen von der Werler Tiefbau-Firma Pretel entsprechend neu gestaltet.
Rund 400.000,00 Euro investiere die Kommune in das Projekt, erklärte Markus Kleindopp als Fachbereichsleiter für Planen, Bauen und Umwelt der Gemeinde am heutigen Dienstag (7. Juli 2015) im Gespräch mit „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“. Die Maßnahme würde mit rund 350.000,00 Euro vom Land bezuschusst.
Erneuerungen im gesamten Gemeindegebiet
Sechsunddreißig Haltestellen im gesamten Gemeindegebiet werde man noch im Laufe des Jahres 2015 umwandeln, so Kleindopp. Eine weitere Optimierung der restlichen Haltepunkte erfolge 2016. Das Ziel: optimierte Haltestellen für Niederflurbusse, um eine möglichst barrierefreiere Mobilität von Geh- und Sehbehinderten zu unterstützen.
Komplette Umstellung des ÖPNV auf Niederflurbusse
Insbesondere werden Höhe und Form der Bordsteinkanten an Bushaltestellen angepasst, um durch erhöhte Bordsteinkanten vor den Türbereichen der Niederflurbusse einen möglichst stufenlosen Ein- und Ausstieg für Gehbehinderte sowie Nutzer von Kinderwagen, Rollatoren und Rollstühlen zu erreichen.
Denn der „Öffentliche Personennahverkehr“ (ÖPNV) wird in den nächsten Jahren komplett auf das Niederflursystem umgestellt.
Bei der barrierefreien Gestaltung der Haltestellen gilt das „Fuß-Rad-Prinzip“: Alle Bereiche, die zu Fuß erreichbar sind, müssen möglichst ohne fremde Hilfe auch rollend erreichbar sein.
Neben Geh- auch Sehbehinderte berücksichtigt
Außerdem werden spezielle Orientierungssysteme für Sehbehinderte an den Bushaltestellen eingebaut. Dabei geht es beispielsweise um Führungskanten sowie Rippen- und Noppenplatten als taktile Bodenindikatoren, die Blinden das Ertasten des richtigen Weges mit Hilfe eines Langstockes ermöglichen.
Die drei wichtigen Grundinformationen für diese Menschen: „Gehe“ – „Achtung“ – „Stopp“.
Busse und Bahnen wichtig für Behinderte
Fahrgäste mit behinderungs- oder altersbedingten Einschränkungen seien besonders häufig auf Busse und Bahnen angewiesen, heißt es.
So wird übrigens auch bei der derzeit laufenden Modernisierung des Wickeder Bahnsteigs auf eine barrierefreie Bauweise geachtet. (Wir berichteten!)
ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“
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