14.04.2015
WICKEDE (RUHR). „Wir verbinden sicher bereichernde Begegnungen und genauso belastende Erfahrungen mit dem ersten Jahr der Unterkunft in Wimbern. Dazu gehört auch, dass nach ruhigen Zeiten morgen alles anders sein kann!“– So charakterisiert Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) die bisherigen Eindrücke und Aussichten mit der Einrichtung für Asylsuchende im ehemaligen Marien-Krankenhaus in Wimbern. – Vor dem öffentlichen „Bürgergespräch“ am heutigen Dienstagabend (14. April 2015) um 18.30 Uhr im großen Saal des Bürgerhauses zog der Kommunalpolitiker und Verwaltungsleiter gegenüber „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ nochmals exklusiv eine kurze Bilanz.
Man könne bis auf weiteres immer nur eine „Zwischenbilanz“ für die Auswirkungen der Flüchtlingsunterkunft auf das Gemeindeleben ziehen, erklärte Michalzik. Denn ein „So ist es!“ gäbe es bei der ständigen Fluktuation der ganz verschiedenen Menschen in der Einrichtung nicht. Deshalb bleibe eine latente Unsicherheit im Ort, wie sich das Verhältnis zwischen Einheimischen und Flüchtlingen gestalte.
Von Hilfswelle bis Kriminalitätsanstieg
Ansonsten reiche das breite Spektrum der Erfahrungen und Auswirkungen von einer „beeindruckenden Welle der Hilfsbereitschaft mit Sach- und Geldspenden aus der heimischen Bevölkerung“ bis hin zu einer erhöhten Kriminalität in der Kommune.
Verträgliche Relation ist wichtig
Kernproblem bleibe aber aus seiner Sicht die „Größenverträglichkeit“, sprich das Verhältnis zwischen Belegungszahlen der Einrichtung und der Einwohnerzahl von Wickede (Ruhr). Dies gelte auch für andere kleine Kommunen mit großen zentralen Flüchtlingsheimen.
Die bisherigen Erfahrungen zeigten, dass rund 300 Flüchtlingen in der Unterbringungseinrichtung noch „weitestgehend verkraftet werden können“. Diese Relation bleibe im Ortsbild und -leben meistens am Rande einer „Wahrnehmungs- und Problemschwelle“.
Bislang waren rund 8.500 Asylsuchende in Wimbern
Seit Eröffnung der Massenunterkunft für Flüchtlinge heute vor genau einem Jahr hätten rund 8.500 Asylsuchende ein vorübergehendes Quartier in der zentralen Unterbringungseinrichtung der Bezirksregierung Arnsberg gefunden, erklärte Bürgermeister Dr. Martin Michalzik.
Wichtig, so der Bürgermeister, sei ihm, dass „Probleme deutlich benannt würden“ und die Kommune sich „um konstruktive Lösungen bemühe“.
Insofern gehöre zu einer ehrlichen Analyse, dass „ein Teil der anfangs befürchteten Probleme auch eingetreten ist“.
Lösungen auf Landes- und Bundesebene
Wickede (Ruhr) leiste mit einer so großen Einrichtung einen besonderen Anteil an dem landesweiten Flüchtlingsproblem: Diese Aufgabe fordere alle Kommunen sehr stark, daher seien überzeugende Lösungen auf der Landes- und Bundesebene dringender nötig denn je.
ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“
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